Picobello sauber in den Winter starten
Rund um die Alex-Deutsch-Schule wird fleißig geputzt
Mit Umweltpflege darf es mit der saarlandweiten Picobello-Aktion im Frühjahr nicht getan sein. Picobello sauber sollten sich Natur und Landschaft immer präsentieren. Von dieser Ansicht überzeugte jedenfalls eine zwölfjährige Schülerin ihre Lehrerin an der Alex-Deutsch-Schule. Und bald schon wurde die Idee Realität. Seit geraumer Zeit werden in der Wellesweiler Ortsmitte Schülergruppen gesichtet, die ihren Schulhof und die weitere Umgebung in schöner Regelmäßigkeit von unschönem Müll befreien.
Die Stadt Neunkirchen und ihre angeschlossenen Gemeinden werden Aktivitäten wie diese gerne sehen. Denn im März fiel hierzulande der traditionelle Frühjahrsputz pandemiebedingt aus, während achtloses Wegwerfen von Verpackungsmaterial bis hin zu illegalen Müllablagerungen in freier Natur die Kommunen weiterhin vor Riesenprobleme stellen.
Dass umweltbewusstes Handeln im Kopf beginnt und die Schule deshalb als Ansprechpartnerin Nummer eins gesehen wird, ist mittlerweile hinreichend bekannt. Der zweite Schritt, die Umsetzung, kann geradezu euphorisch verlaufen, wie das Beispiel Wellesweiler zeigt.
Erleichtert wurde die Initiative durch das Konzept der Ganztagsschule, welches den Kindern die Möglichkeit bietet, ganz nach persönlichem Geschmack und frei von allen Zwängen aus einem Pool von vielen Freizeitangeboten eine ganz bestimmte Aktivität zu wählen. „Picobello-Freizeit“ lautet die exakte Bezeichnung für jene Umweltmaßnahme, welche die Schüler mit ihrer betreuenden Lehrerin Christine Rings auch jenseits des Schulhofes bis hin in die Ortsmitte und zum nahegelegenen Angelweiher aktiv werden lässt.
„Neben dem Frönen einer gewissen Sammelleidenschaft wird dabei auch das Umweltbewusstsein der jungen Menschen geschärft“, verbindet die Fachlehrerin für Sport und Religion das „begeisterte“ Müllauflesen per Handschuhe und Greifzange mit einem außerordentlich wichtigen Lernziel. Die existenziell wichtige Vermeidung von Müllaufkommen sei als unabdingbare Notwendigkeit mittlerweile tatsächlich in den Köpfen ihrer Projektteilnehmer angekommen.
Dass Autofahrer durch freundliches Winken und Passanten durch lobende Worte die Kinder in ihrem umweltfreundlichen Tun bestärken, ist für Christine Rings ein weiterer, sehr erfreulicher Aspekt der außergewöhnlichen schulischen Freizeitmaßnahme. Anfangs seien es laut der Lehrerin lediglich vier interessierte Teilnehmer gewesen. Eine Zahl, die sich bis heute auf neun Mädchen und drei Jungen gesteigert habe, wobei die Nachfrage nicht abreißt.
Eine weiße Schneedecke vermag so manchen Umweltfrevel und manchen Schandfleck gnädig zu verbergen. Die beklagenswerte Tatsache, dass Schnee infolge der globalen Erderwärmung aber Seltenheitswert angenommen hat, lässt das Engagement der jungen Wellesweiler Umwelt-Ranger kurz vor der Weihnachtszeit umso lobenswerter erscheinen.
Fotos und Bericht: Christine Rings und Erich Hoffmann