Alex Deutsch hätte es genau so gewollt

Spendenaktion unserer Schule mit dem Malteser Hilfsdienst

Die humanitäre Katastrophe im Kriegsgebiet der Ukraine hat weltweit neben zahlreichen Solidaritätsbekundungen auch eine riesige Welle konkreter Hilfsmaßnahmen ausgelöst. Für die Alex-Deutsch-Schule war es keine Frage, dass man sich spontan an den Spendenaktionen beteiligen würde.

 

 

Eine Schlüsselrolle fiel dabei Lukas Augustin zu, der gerade erst zu Schuljahresbeginn als frisch gebackener Fachlehrer für Religion und Arbeitslehre an der Wellesweiler Einrichtung debütierte. Schon seit längerer Zeit leitet Augustin als aktives Mitglied des Malteser Hilfsdienstes die Verpflegungseinheit in seinem Wohnort Lebach.

Besonders die letztgenannte Tätigkeit ließ ihn aus aktuellem Anlass schnell auch an seinem schulischen Arbeitsplatz zu einem gefragten Mann werden. Vor dem Hintergrund der rasant eskalierenden Ukrainekrise musste Schulleiterin Stephanie Urschel ihren engagierten Neuzugang nicht lange bitten. In Windeseile konnte eine Spendenaktion ins Leben gerufen werden, die sich aufgrund der engen Verbindung von Lukas Augustin zur Malteser-Ortsgliederung Lebach hocheffizient gestaltete und die Schule sogar in den Status einer „Offiziellen Sammelstelle“ versetzte. Bei einem Presse- und Übergabetermin am 7. März zeigten sich Stephanie Urschel ebenso wie Oliver Buchholz, der in seiner Funktion als Stadtbeauftragter der Malteser Lebach vor Ort weilte, überwältigt von der Spendenbereitschaft der Schulgemeinschaft und ihrer vielen Freunde und Gönner innerhalb und außerhalb der Schulgrenzen.

An Sachspenden waren eine Vielzahl haltbarer Lebensmittel, medizinische Hilfsmittel wie Gehhilfen und Verbandsmaterial oder wärmende Decken zusammengekommen, alles schön sauber gebündelt im Raum 11 der Schule aufgereiht. Auch eine stattliche Geldsumme konnte die Schulleiterin auf einem symbolischen Scheck vermerken. Insgesamt 1600 Euro waren in der kurzen Zeit eingegangen. Ein Betrag, der bis zur Verladung der Hilfsgüter am 9. März nochmals um 600 Euro aufgestockt werden konnte. Den vielen fleißigen Sach- und Geldspendern, in deren Kreis sich der Schulförderverein und mit Doris Deutsch auch die Witwe des schulischen Namensgebers einreihten, zollte Stephanie Urschel großen Respekt.

„Aufgrund der langjährigen freundschaftlichen Zusammenarbeit mit den Maltesern aus der ukrainischen Großstadt Ivano-Frankivsk sind wir überzeugt, dass Sach- wie Geldspenden uneingeschränkt dort ankommen, wo sie benötigt werden“, versicherten die beiden Malteser Buchholz und Augustin unisono. Oliver Buchholz lobte überdies die Hilfsbereitschaft saarländischer Transportunternehmen, die ihre 40-Tonner samt Fahrer lediglich gegen den Ersatz der Kraftstoffkosten zur Verfügung stellen. „Der aktuelle Transport geht dabei nur bis ins polnische Kattowitz, wo die Ladung dann auf die Lastwagen der ukrainischen Kollegen umgeladen wird“, so Oliver Buchholz.

„Not herrschte in der Ukraine schon in der Zeit vor dem aktuellen Krieg“, wusste Lukas Augustin zu berichten. Bereits kurz nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ vor über 30 Jahren führten Hilfskonvois der Malteser in die Ukraine. Er selbst, im Übrigen ein glühender Bewunderer der weltoffenen Kulturmetropole Kiew, die sie vor den verheerenden Zerstörungen jedenfalls einmal war, begleitete erstmals vor 10 Jahren, also kurz nach seinem Eintritt in die karitative Hilfsorganisation, einen Transport in die Ukraine.

Von Lob gegenüber seiner Person will Lukas Augustin nicht viel wissen. Vielmehr lenkt er den Fokus auf seine jungen Assistenten Philipp Lismann (13), Lennox Venn 13) und Niclas Sandmeyer (14). „Sie alle haben über die gesamte Aktion ein hohes Maß an Empathie, Hilfsbereitschaft und vor allem an beispielhafter Eigenverantwortung unter Beweis gestellt“, lautete das abschließende Urteil ihres Lehrers.

Hauptantriebsfeder für ihn selbst als Malteser seien allein der Wunsch und das Bedürfnis, auf ganz pragmatische Art zu helfen. Dass er das kann, hat der engagierte Junglehrer mit den vielen Talenten in der hochaktuellen Krisensituation nachdrücklich bewiesen.

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Bericht und Fotos Erich Hoffmann