Noch liegt das Bewilligungsschreiben nicht vor, aber die Alex-Deutsch-Schule Wellesweiler arbeitet bereits mit großem Eifer an der Feinabstimmung. Ab dem kommenden Schuljahr soll die Einrichtung schrittweise zu einer „Gebundenen Ganztagsschule“ umgestaltet werden.
Die umwälzende und fast schon sensationelle Neuerung in der Wellesweiler Schulszenerie nahmen die SPD-Kreistagsfraktion und Vertreter des Wellesweiler SPD-Ortsvereins zusammen mit Ortsvorsteher Dieter Steinmaier zum Anlass, der Schule einen Besuch abzustatten. Empfangen wurde die Delegation von der Schulleitung mit Stephanie Urschel, Ulrike Rothermel und Olaf Schley, von der Elternvertreterin Anne Kolling, von Lehrerin Tatjana Gärtner als Vertreterin des Örtlichen Personalrats (ÖPR), dem Lehrervertreter Christian Eisenla, dem Hausmeister Gerhard Brink und vom ehemaligen Schulleiter Arno Schley, heute Vorsitzender des Fördervereins.
„Die Bewilligung ist nur noch Formsache“, beseitigte Willi Kräuter, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, gleich jeden Zweifel an der Umsetzung der Maßnahme. Die Mittel für die Umgestaltung der Schule seien im Haushalt bereits vorgesehen, versicherte Kräuter. Der Beginn der Umbaumaßnahmen soll nach Auskunft des Kreis-Bauamtsleiters Thorsten Mischo in den Sommerferien stattfinden. Ziel sei es, alle Umbauten bis zum Schuljahr 2020/21 abzuschließen.
Anschaulich schilderte Didaktik-Leiter Olaf Schley den geplanten rhythmisierten Ganztagsunterricht und die erweiterten Möglichkeiten, lernschwächere Schüler besser zu fördern. Auch das Zusatzangebot an Arbeitsgemeinschaften werde durch das Ganztagssystem bereichert. Schon jetzt arbeite die Schule in engem Schulterschluss mit außerschulischen Anbietern wie Sportvereinen zusammen. Kein Zufall, denn direkt nebenan befindet sich die örtliche Sporthalle, die von der Schule mitgenutzt wird. Ein großer Vorteil sei dies, so Rektorin Stephanie Urschel. Ebenso wie das attraktive Sportangebot beeinflussen aus Sicht der Schulleiterin auch die schöne landschaftliche Umgebung, die ansprechend gestalteten Räumlichkeiten im Schulgebäude und vor allem die überschaubare Größe der Schule die pädagogischen Leitziele, das gemeinsame Lernen und die wichtige Sozialkomponente „Miteinander Leben“ in ausgesprochen positiver Weise.
„Bekannt wurde die Schule durch ihr Engagement in der Erinnerungsarbeit“, so Schley. Sie verfüge – einzigartig im Saarland – über einen Raum der Begegnung. Ganz im Sinne des charismatischen Auschwitz-Überlebenden und schulischen Namensgebers Alex Deutsch erfolgte auch die Zertifizierung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
Die SPD-Vertreter zeigten sich überrascht von der „Geschlossenheit, der mutigen Zuversicht und dem festen Willen“, womit sich die Schulleitung, die Lehrkräfte, die Eltern und der Förderverein für die Aufwertung ihrer Einrichtung einsetzen. Vorrangiges Ziel sei es nach wie vor, so Schulleiterin Urschel, jedem Schüler zu einem gelungenen Eintritt in einen geeigneten Beruf zu verhelfen. Als Grundlage dazu habe man jeden Abschluss im Angebot, von der Hauptschulprüfung bis hin zum Abitur. Das Abitur kann dabei in enger Kooperation mit dem Kaufmännischen Berufsbildungszentrum in Neunkirchen erworben werden.
Am Ende der SPD-Bildungsreise attestierte Vorsitzender Willi Kräuter zusammenfassend: „Die Alex-Deutsch-Schule ist eine Schule mit Zukunft.“
Bericht Willi Kräuter, Foto Michael Müller