Stärkung der Persönlichkeit auf Festung Marienburg – Tage der Orientierung über dem Tal der Mosel

Herrlicher Blick über das Tal der Mosel: Die Sechstklässler der Alex-Deutsch-Schule mit ihren begleitenden Lehrern. 

Drei Tage lang, nämlich vom 27. bis zum 29. November, durften die beiden sechsten Klassen der Alex-Deutsch-Schule auf Einladung des katholischen Dekanats Neunkirchen den Aufenthalt auf der historischen Marienburg in Zell an der Mosel genießen. Die konfessionsneutrale und kulturell vielschichtig besetzte Veranstaltung in der herrlich gelegenen Jugendbildungsstätte des Bistums Trier stieß auf eine sehr gute Resonanz bei den Kindern und ihren begleitenden Lehrpersonen Tatjana Gärtner (6a) und Christian Eisenla (6b).

Zu den wichtigsten Zielen der dreitägigen Veranstaltung, die bereits acht Wochen zuvor von den Kindern der Klassenstufe fünf unter ähnlichen Lernvorgaben bereist worden war (Siehe auch Beitrag „Drei wunderschöne Tage an der Mosel“), gehörten erneut die Stärkung der Klassengemeinschaft und des  individuellen Selbstbewusstseins, der Aufbau gegenseitigen Vertrauens und eine verbesserte Orientierung junger Menschen in ihrem immer komplexer werdenden Umfeld. Begleitet wurde die Wellesweiler Gruppe vom rührigen Pastoralreferenten Philipp Spang, der im katholischen Dekanat Neunkirchen für die Schul- und Jugendseelsorge verantwortlich zeichnet und auch diesmal die Klassen mit einem ausgeklügelten Programm an Spielen und persönlichkeitsfördernden Aktivitäten versorgte.

Eine Besonderheit brachte bereits die umweltfreundliche Anreise per Deutsche Bundesbahn zutage. „Nach einem Zwischenstopp in Traben-Trarbach und einem mühseligen Drei-Kilometer-Marsch den Moselhang hinauf wurden wir durch einen wundervollen Panoramablick übers Moseltal entschädigt“, fasste Lehrerin Tatjana Gärtner die bewegte Gemütslage der Teilnehmer zusammen. Eigentlicher Grund des steilen Aufstiegs war allerdings ein Kletterpark, wo die Heranwachsenden ihren Mut und ihre eigenen Grenzen austesten konnten.

Ein weiteres und letztes „Highlight“ sah der Abreisetag vor. In Gruppenarbeit wurden Gipsabdrücke von allen Gesichtern hergestellt, die im späteren Kunstunterricht der Schule erst noch bemalt werden müssen, um danach im Klassensaal einen dauerhaften Platz zu finden.

Vertrauensbildende Maßnahmen auf dem Drahtseil

Auf den Gipfeln bei Traben-Trarbach: Austesten von Mut, Kraft und Geschicklichkeit im Kletterpark Traben-Trarbach

Kleine Stärkung zwischendurch

Was ihre Schüler am meisten begeistert hatte, fanden die Klassenlehrkräfte Tatjana Gärtner und Christian Eisenla im Rahmen einer beiläufigen Befragung heraus. Auf der Beliebtheitsskala dominierten der attraktive Spiele-Raum und die Aktivitäten in der Marienburg, die Party am zweiten Tag des Aufenthaltes, die Qualität des Essens und in hohem Maß der Kletterpark in Traben-Trarbach.

Augenblicke der Erkenntnis: „Zusammen sind wir stark!“

Gesucht: Schlupflöcher im Netz der Spinne

Maskenbildner bei der Arbeit

Der ausdrückliche Dank der Schule galt und gilt dem Dekanat Neunkirchen, das die religionsübergreifende Unternehmung nicht nur organisiert hatte, sondern auch finanziell maßgeblich unterstützte. Ein großes Lob zollten die Lehrkräfte dem Jugendseelsorger Philipp Spang, zum einen für das fachkundige Bemühen um die Persönlichkeitsbildung der teilnehmenden Schüler, zum anderen für die freundliche Überlassung seiner fotografisch lückenlosen Dokumentation über eine Klassenreise der ganz besonderen Art.

Im „Blindflug“ durch die Burganlage

Meditieren bei Kerzenschein

Bericht Erich Hoffmann und Tatjana Gärtner, Fotos Philipp Spang 

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Drei wunderschöne Tage an und über der Mosel – Die Wellesweiler Fünftklässler lernten sich besser kennen

Die sogenannten „Kennenlerntage“ haben sich im Begriffe-Ranking der Alltagssprache an der Alex-Deutsch-Schule schon längst einen Spitzenplatz gesichert. Jetzt, nach erfolgter Premiere in Zell an der Mosel, ist die Aktion sogar drauf und dran, sich zu einem Hit im Reigen beliebter Veranstaltungen zu entwickeln. „Einfach nur Klasse“ fanden die Wellesweiler Fünftklässler den Aufenthalt in einer der schönsten Regionen Deutschlands.

„Jetzt wirst du mich aber mal richtig kennenlernen“, lautet eine hinlänglich bekannte Drohgebärde Erwachsener, wenn sich Kinder und Jugendliche allzu weit von den hohen Erwartungshaltungen entfernen. In den herrlich hergerichteten Räumlichkeiten der historischen Marienburg in Zell an der Mosel hätte man konträr dazu das pädagogische Lernziel mit derselben Floskel überschreiben können, jedoch in positivem Sinn. Sich besser und von einer anderen Seite in einem nicht alltäglichen Rahmen kennen und verstehen lernen, war hier in jedweder Richtung erwünscht: Schulkinder lernen die Lehrpersonen kennen, Lehrkräfte die Schüler und vor allem die Schulkinder sich selbst untereinander.

Als Träger und finanziell maßgebliche Unterstützerin organisierte und gestaltete die Katholische Kirche die Aktion in konfessionell neutraler und damit erfreulich weltoffener Weise. Viel Lob äußerten die betreuenden Lehrerinnen Kerstin Burgard, Hannah Scherer und als Mitarbeiterin im Bundesfreiwilligendienst Judith Effe (alle 5a), sowie mit Dagmar Andres, Christine Rings und Förderschullehrerin Barbara Klein die Lehrkräfte der 5b gegenüber dem hohen Engagement und reichhaltigen Programmangebot von Philipp Spang, Pastoralreferent und Schulseelsorger des Dekanats Neunkirchen.

 

Im Mittelpunkt standen Spiele zur Stärkung des gegenseitigen Vertrauens: Rückwärts in die auffangbereiten Arme von Mitschülern fallen oder sich mit verbundenen Augen von Klassenkameraden navigieren lassen, Hürden konzentriert überwinden, mit Partnerhilfe über auseinanderdriftende Drahtseile balancieren, Verletzte“ suchen und bergen. Sportliche Geländerallyes trafen den Geschmack von Schülern und Betreuern ebenso wie das Backen von Stockbrot am Spieß, dabei ganz romantisch um ein offenes Lagerfeuer sitzend. Verarbeitet wurden die vielen Tageseindrücke zeichnerisch. „Ganz tolle Ergebnisse kamen dabei heraus“, verrieten die Lehrerinnen Christine Rings und Kerstin Burgard schon mal vor einer anstehenden Veröffentlichung der Kunstwerke. Fantasienamen für die Spiele wie „Die Nebel von Avalalon“, V-Seil, Pendel oder Spinnennetz werden die Gedankenwelt der Teilnehmer noch ebenso lange beherrschen wie die Erinnerung an den überwältigenden Panoramablick auf die mit Wein bewachsenen Hänge rechts und links der  majestätisch in Schlangenlinien dahin mäandernden Mosel.

   

Nicht einmal das regnerische Wetter und die kühlen Temperaturen konnten die gute Laune der jungen Teilnehmer verderben. „In den weitläufigen, hell und freundlich gestalteten Räumen der Marienburg ist man einfach unabhängig vom Wetter“, zeigte sich Lehrerin Christine Rings begeistert über die modernisierte Anlage. Und ausnahmslos jedes Kind habe den Wunsch geäußert, den Aufenthalt in dem historischen Gemäuer mit den anheimelnden Schlafgemächern doch bitteschön noch zu verlängern. „Ein Wunsch allerdings, dem aus unterschiedlichen Gründen nicht entsprochen werden konnte“, wie Christine Rings augenzwinkernd hinzufügte.

   

Die Reise der beiden Fünferklassen blieb an der Schule nicht unbemerkt. Schon jetzt, Ende November, werden die beiden Klassen der Jahrgangsstufe sechs dasselbe Angebot des veranstaltenden Kirchendekanats bzw. seines rührigen Pastoralreferenten Philipp Spang annehmen und sich auf die Spuren der jüngeren Schulkameraden begeben. Die Wellesweiler Kennenlerntage sind auf dem besten Weg, sich einen festen Platz im Jahreskalender der Schule zu erobern.

Bericht Erich Hoffmann, Fotos Kerstin Burgard und Christine Rings  

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Seit 15 Jahren: Struthof-Besuche gegen das Vergessen

Bereits seit 15 Jahren bereist die Alex-Deutsch-Schule mit ihren jeweiligen Abschlussklassen die 180 Km entfernt liegende KZ-Gedenkstätte Struthof-Natzweiler inmitten des Gebirgsmassivs der Vogesen. Eine stattliche Anzahl von Fahrten also, wobei sich die Verwendung des Begriffes „Jubiläum“ vor dem ernsten Hintergrund ebenso kategorisch von selbst verbietet wie die euphorisch beschönigende Ausschmückung „herrlich gelegenes Gebirgsmassiv“. Zu bizarr ist einfach der Gegensatz zwischen der faszinierenden Schönheit der Naturlandschaft und dem ungeheuerlichen Maß an Menschenverachtung, an grausamen Auswüchsen der menschlichen Natur und schlichtweg krimineller Energie, das zu Zeiten des Nationalsozialismus hier wie in den über eintausend anderen Straf- und Vernichtungslagern diesseits und jenseits deutscher Grenzverläufe herrschte. Der 14-jährige Neuntklässler Fabio Gelardi hat seine Eindrücke von der jüngsten Exkursion nach Struthof-Natzweiler schriftlich festgehalten.

„Losgefahren sind wir an einem wunderschönen Septembermorgen mit drei Neunerklassen und den Klassenlehrern Isabell Riehm, Stephanie Roth und Dan Billes, um möglichst viel über Verfolgung und Deportation im Verlauf des zweiten Weltkrieges und auch der unmittelbaren Vorkriegszeit zu erfahren. Herr Jean-Marie Martin aus dem Elsass, zwei weitere Herren und eine Dame begleiteten uns und ließen uns an ihrem großen Wissen über die damaligen Geschehnisse teilhaben. Schon während der letzten Etappe der Anfahrt erläuterten sie uns die Bedeutung einiger Denkmäler rechts und links des Weges. Eines dieser Denkmäler war eine riesige Steintafel auf einer Lichtung unmittelbar neben dem eigentlichen Arbeitslager Struthof-Natzweiler. Hier wurden willkürlich und aus nicht nachvollziehbaren Gründen 18 Menschen erschossen, darunter der dreijährige Sohn eines einheimischen Bäckermeisters. Nachdem wir an diesem erschütternden Ort eine Weile schweigend verweilt hatten, ging es weiter zu dem berüchtigten Steinbruch, wo die Gefangenen Knochenarbeit verrichten mussten. Die Straße, die wir befuhren, war mit Errichtung des Lagers  ebenfalls von den Häftlingen des KZ angelegt worden und befindet sich noch heute in unverändertem Zustand. Im Steinbruch angekommen, fielen uns gleich zwei riesengroße und schöne Steinblöcke aus Granit auf, die ebenfalls von Gefangenen unter Zwang und Aufbietung all ihrer Kräfte bearbeitet worden waren. Erst nach Erkundung des Steinbruches betraten wir das eigentliche, von Stacheldraht umzäunte Gelände. Vier Baracken und ein paar Wachtürme hat man in dem denkmalgeschützten Lager noch erhalten. Als schlimm empfanden wir die Vorstellung, wie die Inhaftierten ihre schweren Lasten den steilen Pfad hoch – und hinabtragen mussten, oft unnötig und aus reiner Schikane heraus. Diejenigen Gefangenen, die nicht mehr leben wollten, seien einfach gegen den elektrischen Zaun gelaufen, wo sie ein tödlicher Stromstoß erwartete. Manche seien aber auch auf dem Weg zum Zaun bereits erschossen worden, erläuterte einer unserer Begleiter. Es sei auch bestraft worden, wenn man den Aufsehern direkt in die Augen sah.

Trügerische Idylle: Im Vordergrund der Galgen für öffentliche Hinrichtungen, dahinter (rechts) das Krematorium und links davon das Gefängnis mit „Krankenstation“ für Versuche an lebenden Menschen. Gut zu erkennen auch die Wachtürme und der elektrisch geladene Zaun.

Eingerüstet: Das flammenförmige Mahnmal gegen Deportation und Leid ist zurzeit eingerüstet und wird restauriert.

Hinter einer großen und mit Blumen ausgeschmückten Grube, gleich neben dem Krematorium, entdeckten wir ein großes weißes Kreuz, das zum Gedenken an die Todesopfer errichtet worden ist. Verstorbene oder ermordete Lagerinsassen wurden im Krematorium verbrannt und ihre Asche  in würdeloser Weise an dieser Stelle entsorgt.

Im weiteren Verlauf der Besichtigung erfuhren wir viele andere und kaum erträgliche Details über medizinische Experimente an lebenden Gefangenen, über Foltermethoden, grausame Hinrichtungen, sadistisch veranlagte Aufseher, unmenschliche Unterbringung und seelische Misshandlungen in jeder denkbaren Form.

Eine zehnminütige Busfahrt war nach Verlassen des Lagergeländes erforderlich, um zum letzten und wohl schlimmsten Ort der damaligen Zeit zu gelangen. Die Gaskammer von Struthof in einem kleinen Gebäude mitten im Wald erweckt zunächst den Eindruck einer kleinen Gemeinschaftsdusche. Man versuchte nach Schilderung unserer Begleiter den todgeweihten Menschen auch schon mal vorzugaukeln, dass sie von nun an frei wären, vorher aber noch eine Dusche nehmen dürften. In Wirklichkeit wurde in der Kammer ein Gas freigesetzt, an dem die Menschen qualvoll erstickten. Darunter auch die 14-jährige Katharina, also ein Mädchen so alt wie wir selbst.“

Betretenes Schweigen: Hier wurden 18 Menschen ohne ersichtlichen Grund exekutiert, darunter ein dreijähriger Junge.

„Aschengrube“: Massengrab zur Entsorgung der Asche verstorbener oder ermordeter Häftlinge

„Ende 1945 waren sie vorbei, der zweite Weltkrieg und die Naziherrschaft“, schließt Fabio seinen Bericht. Die geschätzten Zahlen kennt er auch: „Über 60 Millionen tote Zivilisten und Soldaten weltweit, über sechs Millionen mehrheitlich in Konzentrationslagern ermordete Menschen sind deutlich mehr als im ersten Weltkrieg.“

Die Rückkehr nach Wellesweiler haben Fabio und seine Schulfreunde nach eigenem Bekunden im Gefühl großer Dankbarkeit angetreten. Dankbar für all die vielen Informationen, die sie jetzt in ihrer ohnehin festen Überzeugung noch mehr bestärkt haben, dass sich derart schreckliche Vorkommnisse, die an diesem beeindruckenden Ort besonders gut nachvollzogen werden können, nie mehr wiederholen dürfen.

Bericht Fabio Gelardi und Schule, Fotos Stephanie Roth und Dan Billes   

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Über Reben schweben und Grenzen überwinden – Klassenfahrt der 6a und 6b nach Bingen

In der Zeit vom 27.05. bis zum 29.05.2019 verbrachten 33 Mädchen und Jungen des sechsten Schuljahrganges zusammen mit ihren Klassenlehrern Erik Hoffritz, Martha Langner und Andrea Moll drei wundervolle Tage in der rheinland-pfälzischen Jugendherberge Bingen.  Die hochgelegene Unterkunft bot einen imposanten Blick auf den „Mäuseturm“, die Burg Ehrenfels und den malerischen „Vater“ Rhein. In der Folge ein Bericht über den Klassenausflug aus der Sicht aller begeisterter Teilnehmer.

Nach dem Mittagessen am ersten Tag machten wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf zum groß angelegten Spielplatz am Mäuseturm. Dort trainierten die Schüler nicht nur ihre körperliche Fitness auf dem Sportplatz und einem Trainingsparcours, sondern auch ihre Koordination auf dem Wasserspielplatz sowie ihr logisches Denken am Schachbrett. Nach dem Abendessen ging es bergauf zur geführten Nachtwanderung durch den Binger Wald. Ein romantisches Lagerfeuer rundete den Anreisetag so richtig ab.

Mit Lunchpaketen ausgestattet unternahmen wir am zweiten Tag eine spannende Schiffsreise nach Assmannshausen in Hessen. Noch einen Tick prickelnder erwies sich der Transfer per Sessellift hoch zum Tierpark. Von dort erreichten wir nach nur wenigen Gehminuten das Niederwalddenkmal.

Während unserer ausgiebigen Mittagspause genossen wir einen tollen Panoramablick über die Rheinlandschaft, die sich bei schönstem Sommerwetter von ihrer besten Seite präsentierte.

Um ins malerische Rüdesheim zu gelangen, nahmen wir im Anschluss die Kabinenseilbahn, um gemächlich über Abertausende grün leuchtender Weinreben hinwegzuschweben.

Nachdem uns die Fähre am späten Nachmittag zurück nach Bingen gebracht hatte, ließen wir diesen erlebnisreichen Tag mit einem leckeren Grillabend in gemütlicher Runde ausklingen.

Am dritten Tag fuhren wir nach einem ausgiebigen Frühstück mit dem Zug  zurück in die Heimat.

In diesen drei ereignisreichen Tagen überschritten wir nicht nur zwei Ländergrenzen, sondern auch unsere eigenen, sei es die erste Zugfahrt, das Schifffahren, die Höhenangst oder auch die erste Trennung von der Eltern.

Bericht und Fotos: Klasse 6a und 6b mit den Klassenlehrerinnen Andrea Moll und Martha Langner

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Die 5b auf der Fährte des Trinkwassers – Ein spannender Besuch bei der KEW

Wasser aus der Leitung ist für uns alle zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Duschen, Zähne putzen, Kaffee oder Tee kochen ist ohne das kostbare Element undenkbar. Aber auf welch geheimnisvolle Weise wird sauberes Wasser produziert und auf welch verschlungenen Pfaden gelangt es in die Häuser? Die Klasse 5b der Alex-Deutsch-Schule wollte es genau wissen und begab sich anlässlich eines Aktionstages der KEW auf die Suche nach Antworten.

Die Spurensuche unter Begleitung des Klassenleitungsteams Carina Theobald und Christian Eisenla sowie der Förderschullehrerin Marlies Koddenbrock startete im wasserreichen Kasbruchtal zwischen Neunkirchen und Wellesweiler. Hier wird das Grundwasser unter der Regie des Energieversorgers KEW gewonnen. Nach einigen spannenden Erklärungen ging`s zum Wasserwerk in Wellesweiler, wo das Wasser gereinigt und entsäuert wird. Von mächtigen Rohren, Turbinen und Ventilen, blau oder silberfarben lackiert, zeigten sich die jungen Besucher und ihre Lehrer ebenso beeindruckt wie von den vielen Drehschiebern, die in ihren Betrachtern den Eindruck überdimensional großer Lenkräder erwecken, jedoch vornehmlich der Regulierung des Wasserflusses dienen. Die letzte Besuchsstation bildete der Hochbehälter Steinwald, in dem eine Wasserreserve von sage und schreibe 10 Millionen Litern Platz findet. Nach den vielen und sehr gut verständlichen Informationen über den gesamten Morgen hinweg war aber jetzt „Relaxen“ angesagt.

Die ohnehin schon große Begeisterung über den bisherigen Verlauf der Exkursion erreichte ihren Höhepunkt, als der Veranstalter den hungrigen und durstigen Fünftklässlern belegte Brötchen und Mineralwasser reichte. Eine Teilnehmerurkunde und eine Tragetasche mit tollen Geschenken (eine Wasserflasche zum Befüllen, Pflanzentöpfchen mit Kressesamen und eine lehrreiche Rätselsammlung zum Thema Wasser) machten das Glück perfekt. Und spätestens jetzt war jedem Teilnehmer klar: Der von der KEW sehr gut initiierte und kindgerecht hervorragend gestaltete Aktionstag Wasser war rundum ein toller Erfolg. Das Projekt wurde im Übrigen auch von den Achterklassen der Alex-Deutsch-Schule besucht.

In Kürze: „KEW“ (Kommunale Energie- und Wasserversorgung) steht als eingängiger Kurzbegriff für einen regionaler Energieanbieter mit Sitz in Neunkirchen, der zahlreiche Kunden in Privathaushalten, Betrieben und öffentlichen Einrichtungen mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme beliefert und darüber hinaus weitere Dienst- und Serviceleistungen anbietet.

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Text und Fotos: Carina Theobald

Ein Erinnerungsfoto mit Frau Ministerin – Abschlussschüler beim Tag der Pflegeberufe in Saarbrücken

Sinnvollen Maßnahmen zur Berufsfindung stehen die Verantwortlichen der Alex-Deutsch-Schule stets aufgeschlossen gegenüber. Zuletzt waren es interessierte Jugendliche des neunten und zehnten Schuljahrganges, denen grünes Licht für einen Ausflug zum diesjährigen „Tag der Pflegeberufe“ im Congresszentrum Saarbrücken erteilt wurde.

15 Mädchen und vier Jungen aus den drei Abschlussklassen 9 und 10 waren erstaunt, wie freundlich sie an den insgesamt 30 Ständen der unterschiedlichsten stationären und ambulanten Krankenhaus- und Pflegeeinrichtungen sowie der angeschlossenen Dienstleister begrüßt und umworben wurden. Die gesamte Branche sucht händeringend nach guten Auszubildenden und Fachkräften. „Ohne Engagement und eine flexible Arbeitshaltung, ohne ein hohes Einfühlungsvermögen und ohne eine gute Portion Idealismus geht in diesem Beruf aber gar nichts“, trat die Mehrzahl der Saarbrücker Aussteller aber gleich falschen Erwartungen entgegen.  Beruhigend wirkte dabei freilich der zusätzliche Hinweis, dass das frühere Image der aufopferungsbereiten Krankenschwester, die kaum noch Zeit für  Familie und Privates hat, aufgrund arbeitsschutzrechtlicher Regularien mehr und mehr der Vergangenheit angehöre. Für die Wahl eines Pflegeberufs sprächen heute in jedem Fall hervorragende berufliche Perspektiven, eine hohe Arbeitsplatzsicherheit und eine vergleichsweise gute Entlohnung, so der Tenor. Alles, was auf dem weiten Terrain der Pflegelandschaft Rang und Namen hat, war auf der Messe vertreten. Allen voran natürlich Monika Bachmann, die oberste Gesundheitshüterin des Saarlandes und an diesem Tag auch Gastgeberin vieler Gruppen, darunter etliche Schulklassen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern. Trotz eines eng gestrickten Zeitplans ließ es sich die freundliche Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie nicht nehmen, gemeinsam mit drei Schülerinnen der Alex-Deutsch-Schule für ein Erinnerungsfoto in die Kamera zu lächeln. „Wow“, was für ein einmaliges Erlebnis! Aber auch ansonsten gab es viel Sehens- und Hörenswertes. Die Möglichkeit zur Teilnahme an Dialogrunden, Gespräche an den Ständen, spannende Mitmachaktionen, Info-Material in Hülle und Fülle und  viele, viele kleine Geschenke nebst nützlichen Helferlein in hippigen Tragetaschen aus nachhaltiger Herstellung waren es, die der Messe einen besonders sympathischen Stempel aufdrückten.

Fazit: Der Besuch des „Tages der Pflegeberufe“ dürfte bei vielen angehenden Schulabgängern die gröbste Schwellenangst davor gemindert haben, den Schritt in ein ebenso schwieriges wie persönlich bereicherndes Berufsfeld letztendlich doch zu wagen.

Mehr Informationen unter www.pflegeberufe.saarland.de

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Bericht und Fotos Erich Hoffmann  

Entdeckerwoche für die Klassen 9a und 9b – Eine Abschlussfahrt ins Land der Tulpen, Maler und Museen

Holland oder korrekter ausgedrückt die Niederlande lautete das Ziel der letzten gemeinsamen Reise, die zusammen mit den Klassenlehrern Andrea Kockler, Hans-Jürgen Geiger, Erich Hoffmann und Referendar Fabian Kärtner in den landschaftlich wunderschön gelegenen Freizeitpark Duinrell unweit der Nordseeküste unternommen wurde.

Das Bewohnen der kleinen Häuser in Vierer- oder Sechsergruppen stieß trotz räumlicher Enge auf großen Anklang bei den Teilnehmern. Was allerdings für den absoluten Kick sorgte, waren die vielen Action-Angebote und Attraktionen innerhalb des Parks mit all seinen prächtigen alten Bäumen und gepflegten Grünanlagen. Rasante Achterbahnfahrten, das Riesenrad oder ein Spaßbad mit gigantisch langen Wasserrutschen kletterten dabei in der Beliebtheitsskala ganz schnell nach oben.

Dass Holland nicht nur das Land prächtiger Tulpen und leckerer Käsesorten ist, erfuhren die Schüler im Verlauf zweier Tagesreisen in die Kulturhochburg und Hauptstadt Amsterdam sowie in die Hafenstadt Rotterdam. In Rotterdam beeindruckte ganz besonders die Rundfahrt im modernen Ausflugsschiff durch einen der weltgrößten Seehäfen. Sehr ernst wurde es in Amsterdam bei der Stadtführung durch das jüdische Viertel. Dort, wo Hitlers Gefolgsleute vor rund 80 Jahren völkerrechtswidrig eindrangen, die friedlich lebenden und bestens integrierten Juden verfolgten und viele von ihnen in die Gaskammern von Auschwitz oder zu anderen Orten des Schreckens deportierten. Zu ihren Opfern wird auch das Mädchen Anne Frank gerechnet, welches seine Empfindungen, Eindrücke und traumatischen Erlebnisse in dem weltbekannt gewordenen Tagebuch niederschrieb und verewigte. Abgesehen von diesem beklemmenden historischen Exkurs in ein düsteres und besonders unrühmliches Kapitel deutscher Geschichte (ein unbedingtes „Muss“ für jeden Alex-Deutsch-Schüler) präsentierte sich die niederländische Metropole den jungen Besuchern von der Saar als ein Ort pulsierender Lebensfreude. Unvergesslich für die Wellesweiler Schülerinnen und Schüler wird besonders das Wachsfigurenkabinett „Madame Tussauds“ bleiben, in dem lebensecht gestaltete Abbildungen prominenter Menschen aus Kino, Politik, Kultur und Sport ein viel beachtetes Zuhause haben.

Keine Frage: Auch eine Stippvisite vom Park zu der nahegelegenen Strandpromenade an der Nordseeküste stand auf dem Programm. Und nicht zu vergessen im Bericht der umsichtige und stets gut gelaunte Buslenker Markus Heinz sowie ein ununterbrochen traumhaft schönes Wetter. Fazit aller Beteiligten: Holland war in jedem Fall eine Reise wert.

Bericht und Fotos: Erich Hoffmann

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Auf den Spuren der Ski-Legende Gustav Thöni – Winterliche Erlebniswoche für Alex-Deutsch-Schüler

Vor prächtiger Gebirgskulisse: Alle Teilnehmer des Schul-Skikurses auf einen Blick. In den Genuss der turnusgemäß stattfindenden Winter-Erlebniswoche kommen die jeweiligen Siebenerklassen aus der Alex-Deutsch-Schule.

Die malerische 80-Seelen-Gemeinde Trafoi am Stilfser Joch in Südtirol ist für die sportbegeisterte Alex-Deutsch-Schule kein unbekanntes Ziel mehr. Zum zweiten Mal brachen Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 der Alex-Deutsch-Schule kürzlich auf, um in dem beliebten Wintersportgebiet am Stilfser Joch einen erlebnisreichen Skikurs zu absolvieren. Eine spannende Erlebniswoche mit vielen Herausforderungen wartete auf die mutigen Kids und ihre drei begleitenden Lehrer.

Gegen Ende der Anfahrt schneite es bereits so stark, dass der Bus den Anstieg nach Trafoi auf den letzten Kilometern nur mithilfe von Schneeketten bewältigen konnte. Nach einem kräftigenden Mittagsmahl machten die Schüler ihre ersten Erfahrungen auf den Gleitbrettern. Skigewöhnung mit Ein- und Ausklicken stand daher zunächst auf dem Programm. Erste Bewegungen mit den noch ungewohnten Sportgeräten an beiden Füßen wurden ebenso wie das Fallen und Aufstehen geübt. Einige Übungsteilnehmer besaßen danach noch genügend Motivation, um die kräftezehrende Fortbewegung in der Ebene auszuprobieren. Eine weiße Überraschung am nächsten Morgen stellte hohe Anforderungen an das Improvisationstalent der begleitenden Lehrkräfte Ulrike Rothermel, Olaf Schley und Sebastian Brückner. In der Nacht zum Samstag hatte es nämlich derart heftig geschneit, dass die Talzufahrt gesperrt werden musste und morgens kein Skifahren möglich war. Die Zeit verbrachte die gut gelaunte Truppe erneut mit Ski-Gewöhnungsübungen, aufgelockert durch lustige Sing- und Tanzspiele. Durch den sportlichen Einsatz einiger Skilehrer konnte am Nachmittag dann doch noch ein Weg zum berühmten Anfängerhang getrampelt werden, so dass mit den ersten richtigen Übungen begonnen werden konnte.

Eine Sechserformation vor der Abfahrt

Teamgeist ist gefragt: Eine Gruppe von Siebtklässlern beim alltäglichen Üben

Ohne Fleiß kein Preis: Siegerehrung nach dem traditionellen Abschlussrennen

Ab Sonntag genossen die Teilnehmer dann wunderschönes „Kaiserwetter“ und viele Jungs und Mädels machten derart gute Fortschritte, dass eine Gruppe am Mittag die Pisten in Trafoi unter Nutzung des Sesselliftes auf einer Höhe von etwa 1800 Metern genießen konnte.

Am Montag und Dienstag waren einige besonders talentierte Schüler bereits in der Lage, zwei beeindruckende Tage im Skigebiet Sulden zu verbringen, einem richtig großen Übungsgelände mit einem majestätischen, 3205 Meter hohen Gipfel als krönendem Herzstück im malerischen Hintergrund. Hier wurden  von vielen die ersten richtigen parallelen Kurven bewältigt. Ein Erfolgserlebnis, das höchstens noch durch den Genuss des wunderschönen Landschaftspanoramas eine Steigerung erfuhr.  Viel Spaß und Freude genoss aber auch die Gruppe in Trafoi, die in jenen Tagen tolle Fortschritte machte.

Der Parcours für das gruppeninterne Abschlussrennen am letzten Tag wurde – wie bereits im Vorjahr – von keinem Geringeren gesteckt als dem mehrfachen Weltcup- und Olympiasieger Gustav Thöni, ein Sohn der Region und seinerzeit weithin auch als Trainer der Skigröße Alberto Tomba bekannt. Obwohl sich die Rennstrecke in diesem Jahr länger und anspruchsvoller als bisher erstreckte, zeigten die Schülerinnen und Schüler aus dem Wellesweiler Flachland, dass sie das Skifahren richtig gut gelernt hatten. Ernsthaftigkeit, eine hohe Konzentration und viel Ehrgeiz waren zusätzlich vonnöten, um den Parcours erfolgreich zu bewältigen. Am Abschlussabend wurde dann aber wieder viel gelacht und alle erfreuten sich an der abschließenden Siegerehrung. „Schön war’s“, lautete das Fazit dieses zweiten Schulskikurses der Alex-Deutsch-Schule im pädagogischen Rahmen einer Winter-Erlebniswoche auch diesmal!

 

Bericht und Fotos: Olaf Schley

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Die Alex-Deutsch-Schule pflegt Erinnerungskultur

Erneuter Besuch der KZ-Gedenkstätte Struthof

„So etwas darf nie wieder geschehen“, lautete die immer wieder geäußerte Mahnung des 2011 verstorbenen Holocaustüberlebenden Alex Deutsch. Enteignung, Entrechtung, Deportation, Folter und brutale Ermordung Unschuldiger unter dem menschenverachtenden Joch des Nationalsozialismus werden nirgendwo fühl- und sichtbarer als in einem jener unzähligen Straf- und Konzentrationslager dies- und jenseits der deutschen Staatsgrenzen. Zu den Orten des Schreckens zählte auch das elsässische KZ Natzweiler-Struthof, heute eine viel besuchte Gedenkstätte inmitten des wunderschönen Bergmassivs der Vogesen.  

Jahr für Jahr nehmen die jeweiligen Abschlussklassen der Alex-Deutsch-Schule den etwa 180 Km langen Weg in Kauf, um sich an Ort und Stelle ein Bild von den unvorstellbar grausamen Auswüchsen in der Zeit des „Tausendjährigen Reiches“ machen zu können, dessen Herrschaft bekanntlich deutlich kürzer währte. 42 Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen 9a und 9b in Begleitung ihrer Lehrer Andrea Kockler, Hans-Jürgen Geiger und Erich Hoffmann waren diesmal vor Ort, um sich vom Struthof-Experten Axel Brück und seinem französischen Kollegen Jean-Marie Martin zunächst den Steinbruch im Außenbereich, dann das eigentliche Straflager und abschließend die ausgelagerte Gaskammer ein gutes Stück abseits des stacheldrahtbewehrten Geländes zeigen und erläutern zu lassen.  

   

Einen Tag zuvor hatte der 86-jährige Alex-Deutsch-Preisträger und Zeitzeuge Horst Bernard die Jugendlichen im schulinternen Raum der Begegnung mit wichtigen Details zur Fahrt versorgt und eindrucksvoll über seine Zeit im französischen Exil erzählt, wohin Bernards Familie aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln flüchten musste. Für einen Großteil der Fahrtkosten nach Struthof kam auch diesmal wieder der Förderverein der Schule auf, dem diese besondere Form der Bewusstseinsbildung junger Menschen von Beginn an ein außerordentlich wichtiges Anliegen war. Zu Recht, denn wie schnell große Bevölkerungsteile von rechtsnationalem Gedankengut infiltriert werden können, zeigt sich aktuell in einer beängstigenden Zunahme von Aufmärschen, Hetzreden und Hetzjagden rechter Gruppierungen in Chemnitz, Dresden und anderen urbanen Zentren Deutschlands.

Bericht und Fotos:  Erich Hoffmann

Eine beeindruckende Reise in die Welt der Technik und Forschung

Industrie, Handwerk und Forschung leiden unter großem Nachwuchsmangel. Vor dem Hintergrund dieser erstaunlichen Erkenntnis fand unter dem Sponsoring namhafter Firmen und Einrichtungen des Saarlandes am Eurobahnhof Saarbrücken der „Tag der Technik“ statt. Die beiden achten Klassen der Alex-Deutsch-Schule folgten der Einladung und trafen auf eine Veranstaltung, die eine ganze Fülle hochinteressanter Vorführungen und Angebote zu bieten hatte. Weder Schüler noch Lehrer bereuten ihr Kommen.

Wer Dachdecker oder Lehrerin, Metzger oder Friseurin werden möchte, erhält von allen Seiten  Ratschläge, Zuspruch oder Argumente für oder gegen seine Entscheidung. Jeder ist mit diesen traditionellen Berufen bestens vertraut. Warum nur wenige „Header Robotics RPA Application Manager“, Telekommunikationstechniker, Zerspanungsmechaniker oder CNC-Fräser, landläufig auch „Karusseldreher“ genannt, werden wollen, rührt ganz einfach daher, dass Jugendliche im Allgemeinen nichts oder nur wenig über die Tätigkeiten, Arbeitsbedingungen, Aufstiegschancen und Verdienstmöglichkeiten in diesen noch relativ jungen Berufen wissen.

   

Da hilft nur der klärende Gang zum Jobcenter oder besser noch die Teilnahme an einer Aktion wie dem „Tag der Technik“. Zur letztgenannten Veranstaltung zog es kurz vor Ferienbeginn die beiden Achterklassen der Alex-Deutsch-Schule, die sich auf dem neu erschlossenen und weitläufigen Areal des Eurobahnhofs Saarbrücken über all die vielen Berufe im Bereich fortschrittlicher Technologie und Forschung kundig machen wollten.

   

Die Bedenken gähnender Langeweile waren angesichts des überaus interessanten Angebots schnell zerstreut, rasch abgebaut auch die übliche Hemmschwelle beim Betreten unbekannten Neulandes. Freundliche Aussteller, ob junge aufgeschlossene Firmenmitarbeiter oder Studenten und Dozenten der Uni, sie alle machten die neugierigen Gäste aus Wellesweiler anschaulich, kompetent und in sehr unaufgeregter Weise mit den Neuerungen der Technik und Arbeitswelt bekannt. Informationen über erforderliche Bildungsabschlüsse, den Ausbildungsverlauf und auch über Verdienstmöglichkeiten in den jeweiligen Sparten gab es selbstredend obendrein.

Nesrin und Berivan beispielsweise zeigten sich in der Abteilung Robotik, Software-Entwicklung und IT-Programmierung zu einem knuddeligen Roboter in Menschengestalt hingezogen, der seinen wissbegierigen Gegenübern nicht nur aufmerksame Blickkontakte schenkte, sondern auch allerlei nützliche Auskünfte erteilte. „Ähnliche Roboter lassen sich auch im Zuge der Mensch-Technik-Interaktion nutzbringend im industriellen Produktionsprozess einsetzen“, konnten die beiden Achtklässlerinnen dabei unter anderem erfahren.

Gleich nebenan demonstrierten zwei Regelungstechniker der Uni mit einem selbst gebauten „Trikopter“, wie man einen innovativen Flugroboter schräg in der Luft halten kann. Im Inneren eines monströs großen Info-Trucks lud ein junger Mitarbeiter die Schüler zu einer virtuellen Reise über Ausbildungsangebote und Arbeitsabläufe in der Metall- und Elektroindustrie ein, wobei alle technischen Finessen (computergesteuerte Fräse, elektrische Wechselschalter oder Steuerung eines Aufzuges) anhand konkreter Beispiele erläutert wurden und gerade deshalb das Interesse in vollem Umfang zu wecken verstanden.

   

Viele Namen und Logos der ausstellenden Großunternehmen waren für die jungen Leute zweifellos mit einem gewissen Wiedererkennungswert verknüpft: Eberspächer in unmittelbarer Nachbarschaft Wellesweilers, Schaeffler, Hager, ZF oder Festo. Heranwachsende schnappen derlei Firmenbezeichnungen häufig aus den Unterhaltungen berufstätiger Erwachsener auf und verbinden mehr oder weniger diffuse Vorstellungen damit. Spätestens jetzt, beim Besuch des „Tages der Technik“, dürfte vielen bewusst geworden sein, welche vielfältigen Produkte und Dienstleistungen aus den jeweiligen Branchen herrühren. Mehr noch merkten die Mädchen und Jungen der Klassenstufe acht, dass es kein Hexenwerk bedeutet, selbst hier einmal einen attraktiven Ausbildungsplatz zu ergattern.

Ein großes Hallo gab es übrigens in der zentral gelegenen „Wissenswerkstatt“ beim Wiedersehen mit der freundlichen Leiterin Nicole Maas, die in der jüngeren Vergangenheit schon etliche Male Besucherklassen aus der Alex-Deutsch-Schule in ihren Räumen begrüßen konnte.

„Die Zukunftsängste wieder ein gutes Stück abgebaut und die Vorstellungen über spätere berufliche Tätigkeiten eventuell neu fokussiert“, waren sich die begleitenden Lehrkräfte Andrea Kockler, Anna Hergesell und Erich Hoffmann am Ende mit dankbarem Blick in Richtung der überaus engagierten Veranstalter sicher, in einer erfolgreichen Mission unterwegs gewesen zu sein.  

Auf einen Blick

Der zukunftsweisende „Tag der Technik 2018“ wurde wie in den Vorjahren von den Ingenieurverbänden VDE und VDI in Zusammenarbeit mit saarländischen Hochschulen und weiteren Partnern gestaltet. Geboten wurden auch diesmal Einblicke in die faszinierende Welt des High Tec, das unser Leben zunehmend begleitet. Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 7, Schirmherr ist Ministerpräsident Tobias Hans.

Im Zentrum 2018 standen zum einen sechs Kurzvorträge sowie drei Workshops bzw. Mitmachaktionen. Den Löwenanteil machten dagegen die vielen Projektpräsentationen in und um die KuBa (Kulturzentrum am Eurobahnhof Saarbrücken) aus. Dies waren ein Labor für Bio- und Umweltverfahrenstechnik, die „Robotix Academy“, Mobile Robotik, Intelligente Materialien, Erneuerbare Energien, Materialwissenschaft, Messtechnik/Sensorik, Mechatronik/Sensortechnik, Automatisierungstechnik, Microcontroller und Signal- und Bildverarbeitung sowie die Vorstellung des E-Rennwagens, mit dem das „Evolution Racing Team“ am weltweiten Studierenden-Wettbewerb teilnimmt.

Bericht und Fotos: Erich Hoffmann