Die Alex-Deutsch-Schule hebt (sich) ab

Wir heißen eine neue AG in unserer Schule willkommen. Vertreten wird diese durch Fachlehrer Herrn Billes. Als dieser von seinem Hobby erzählte, weckte er bei einigen seiner Schüler das Interesse für das Segelfliegen. Die Schüler waren so fasziniert, dass auch sie sich ins Cockpit setzen wollten. So wurde alles in die Wege geleitet, um den Schülern diesen Wunsch zu ermöglichen.

In drei Theoriestunden wurde den Schülern von Fluglehrer Herr Winter alles rund um das Fliegen und das Flugzeug ausführlich erklärt. Es wurde auf alle Fragen der Schüler geantwortet und die Antworten erklärt. Herr Winter berichtete ebenso, wie er zum Segelfliegen gekommen ist und schilderte auch seine Erfahrungen mit Fluggästen. Was das Fliegen für eine historische Vergangenheit hat, beantwortete der Fluglehrer aus Frankreich auch. „Es war schon immer der Traum der Menschen zu fliegen“, erläuterte er. Ebenso berichtete er, dass der Name “Segelfliegen“ eigentlich der falsche Begriff sei und der richtige “Gleitfliegen“ heiße.

Alle Theoriestunden waren sehr informativ und die Schüler der Gruppe engagierten sich sehr. Das Interesse ist nun so groß, dass es in naher Zukunft einen Ausflug an den Dillinger Flugplatz geben wird und die Schüler endlich auch hinter das Steuer dürfen.

Bericht und Fotos: Fabio Gelardi, 10a

Rettich und Kohlrabi statt scharfer Schmetterbälle – Schulgarten der ADS nimmt an Fahrt auf

Ein neuer Schulgarten als ehrgeiziges Projekt der Alex-Deutsch-Schule Wellesweiler ist rechtzeitig zum Ablauf des alten Jahres Realität geworden. Neunkirchens Oberbürgermeister Jörg Aumann, Landrat Sören Meng und Schulleiterin Stephanie Urschel unterzeichneten einen entsprechenden Vertrag, welcher der Gemeinschaftsschule im aufblühenden Ganztagsbetrieb das Nutzungsrecht über das Gelände einer ehemaligen Tennisanlage in unmittelbarer Nähe ihrer Einrichtung einräumt.

Sehr zufrieden mit diesem spektakulären Schulterschluss zwischen der Stadt als Eigentümerin, dem Landkreis als Schulträger und der Schule selbst ist auch der Wellesweiler Ortsvorsteher Dieter Steinmaier, der die Idee entwickelt hatte, in der Folge als Vermittler auftrat und der amtlichen Besiegelung des Projekts mit viel Elan und Überzeugungskraft zum Durchbruch verhalf.

Die brachliegende Immobilie, auf der einst die vornehme Eleganz des „weißen Sports“ Hand in Hand einherging mit knochenhartem Streben nach Spiel, Satz und Sieg, strahlt in ihrem derzeit urwüchsigen Zustand eine eigentümliche Aura der Stille und des Friedens aus. Geprägt wird dieser Eindruck  von einer wild wuchernden Natur, die im Laufe der Zeit Stück um Stück ihres ursprünglichen Terrains zurückerobern konnte. Noch ist der gesamte Platz gut erkennbar mit fein geriebenem Mehl aus gebrannten Ziegeln überzogen. Sind es hier Leitungsrohre mit rostigen Wasserhähnen, die aus dem rotbraunen, mittlerweile stark bemoosten Bodenbelag zwischen stattlichen Kolonien wild wachsender Birken und Wildkräutern von exotischer Schönheit trotzig in die Höhe ragen, verstärken dort allmählich im Laub verschwindende Zifferntafeln, verwitternde Gummibahnen und Überreste zerbrochener Hinweistafeln den Eindruck rascher Vergänglichkeit und „Morbidität“ jeglicher Produkte menschlicher Schaffenskraft. Den krassen Gegensatz dazu liefert hier –  für jedermann gut sichtbar – die Durchsetzungsfähigkeit einer „gefühlt“ bis in die Ewigkeit obsiegenden Natur.

„Kaum vorstellbar, dass an dieser Stelle Wimbledon-Siegerin Steffi Graf schon die Bälle über die Netzkante schmetterte“, erinnert sich Dieter Steinmaier an ein großes Open-Air-Turnier gegen Ende des vergangenen Jahrtausends. Viel wichtiger als das Schwelgen in Erinnerungen an die „gute alte Zeit“ ist aber der Blick nach vorne, und deshalb ist es dem erfahrenen Kommunalpolitiker gemeinsam mit den übrigen Kooperationspartnern ein besonderes Anliegen, das gut 600 Quadratmeter große Spielgelände mitsamt einer noch erstaunlich intakten Zaunanlage nicht der vollständigen Verwilderung zu überlassen, sondern als ein zu kultivierendes Nutz-, Zier- und  Wildgartenareal einer neuen, pädagogisch orientierten Bestimmung entgegenzuführen. Die Schülerinnen und Schüler der Alex-Deutsch-Schule sind dabei als die wichtigen Protagonisten im Projekt gefordert. Denn ihnen wird sozusagen als „Königsphase“ die Aufgabe obliegen, unter Anleitung ihrer Fachlehrer Anpflanzungen vorzunehmen, damit Bäume und Sträucher kontrolliert wachsen, Obst und Gemüse üppig gedeihen können. Da die Anlage am Ende einer ganzen Reihe von Gartenkolonien liegt, bietet sich die Zusammenarbeit mit den erfahrenen Kleingärtnern im Sinne einer erklärten Nachbarschaftsschule geradezu an.

Vertragsunterzeichnung des Gestattungsvertrages zwischen Schule, Stadt und Landkreis am 03.12.2019

Ideengeber und Wegbereiter des Schulgartenprojekts: Ortsvorsteher Dieter Steinmaier, hier zusammen mit Doris Deutsch bei einer Schulveranstaltung

„Dem Ideenreichtum sind aber auch ansonsten keine Grenzen gesetzt“, freuten sich Schulleiterin Stefanie Urschel und ihr zweiter Stellvertreter Olaf Schley am Rande der Vertragsunterzeichnung auf  neue und reizvolle Herausforderungen, wobei sie augenzwinkernd selbst die zeitweilige Präsenz kleinerer Weidetiere nicht gänzlich ausschließen wollten.

Tor zum geplanten Projekt: Die Umzäunung des Geländes wird unverzichtbar bleiben.

Tennis unter freiem Himmel: Ein Relikt aus „guten alten Zeiten“ grüßt aus dem Geäst.

Gisela Schäfer als Leiterin des Rechts- und Liegenschaftsamtes im Rathaus führte im Vorfeld des Vertrages die Verhandlungen. Als eines der wichtigsten Ergebnisse ist dabei beinhaltet, dass das städtische Bauamt die Planungen und die grundlegende Bodenbearbeitung mit schwerem Gerät übernehmen wird. Seitens der Schule ergänzen die Biologielehrerinnen Isabell Riehm und Martha Langner den Kreis jener Personen, die sich in besonderer Weise um das Gelingen eines Projektes bemühen, das neben der Erfordernis großen Engagements auch reichlich Platz für Fantasie und schöne Träume lässt.

Bericht und Fotos: Erich Hoffmann 

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Vormittags regierte das runde Leder – 8. Kinder-Fußballtag an der Alex-Deutsch-Schule

Kondition und Koordination, Ballgewöhnung, Regelkunde, Vertiefung sozialer Umgangsformen und als krönender Abschluss eine muntere Turnierrunde mit mehreren Mannschaften. Kinder-Fußballtag in Wellesweiler. Dem sprichwörtlichen König aller Ballspiele wurde von den beiden fünften Klassen der Ganztagsschule über die Dauer eines ganzen Vormittags gehuldigt. 

Als Top-Trainer beim diesjährigen Kinder-Fußballtag weilte auch diesmal Günter Rommel von der Fußballschule „Goal“ vor Ort. Der Übungsleiter, Marke guter Kern unter rauer Schale, entstammt dem schwäbisch gemünzten Teil Stuttgarts, sparte aber weder mit strengen Anweisungen noch mit Lob für guten Einsatz. Nicht zu vergessen eine motivierende und sehr persönliche Ansprache gegenüber allen Kindern, für den 11-jährigen Diego sogar in dessen italienischer Muttersprache. Schnell, viel zu schnell gingen diese ganz besonderen Übungsstunden nach Empfinden der quirligen Mädchen und Jungen zu Ende. Als motivationsfördernd erwies sich im Übrigen ein Paket mit schmucken Werbegeschenken für jeden Einzelnen, das Günter Rommel aus der baden-württembergischen Metropole mitgebracht hatte.

Für die betreuenden Sportlehrkräfte Kerstin Burgard, Erik Hoffritz, Sebastian Brückner und Erich Hoffmann bestand auch am Ende der achten Auflage des Kinderfußballtages kein Zweifel mehr: Auch im nächsten Jahr soll die zur Tradition gewordene Veranstaltung eine Fortsetzung erhalten. Möglichst wieder unter der Regie von Schwabentrainer Günter Rommel, der neben hoher  Trainerkompetenz den schwierigen Spagat zwischen Strenge, Konsequenz und Sympathie-Erwerb so meisterhaft beherrscht.

Stolz auf die Urkunden: Die Klasse 5a mit Klassenlehrerin Kerstin Burgard und Trainer Günter Rommel.

Die Klasse 5b, flankiert von den Sportlehrern Sebastian Brückner, Günter Rommel und Erik Hoffritz (v.l.n.r.)

 Hintergrund: Die Kinderfußballtage gehen zurück auf eine Initiative der Stuttgarter Firma „FutureSport“. Das Training obliegt lizenzierten Übungsleitern aus Vereinen bzw. professionellen Fußballschulen. Schirmherr im Saarland ist der FDP-Politiker und Bundestagsabgeordnete Oliver Luksic. Die Veranstaltung in Wellesweiler wurde gesponsert von folgenden regionalen Unternehmen: Immobilien Voltmer, Bäckerei Gebr. Borsdorff, Link-Fußbodentechnik Ludwigsthal, Reisebüro „I´tur“, Neways Electronics, Maler- und Lackierarbeiten Petra Weber-Dochnahl, Blumengeschäft Rebel Neunkirchen, Hanisch Gerüstbau und Sparkasse Neunkirchen. Hinzu treten mit „Vereinsausstattung24“ und „FutureSport“ zwei überregional ansässige Firmen.

Auf den Spuren von Reus, Ronaldo & Co. Vielleicht die Stars von morgen (?)

Der König Fußball, er lebe hoooch!

Ein besonderer Dank gilt dem Stadtmagazin „es heftche®“ für mehrmaliges Sponsoring über die Jahre und vor allem für die lückenlose mediale Begleitung als außerordentlich wichtigem Baustein und Erfolgsgarant im Konzept der beliebten schulischen Sport-Fördermaßnahme.

   

Bericht und Fotos Erich Hoffmann

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Das Schicksal der Illinger Juden berührte die Herzen – Zeitreise der Alex-Deutsch-Schule ins Heimatmuseum Wemmetsweiler

Die gut recherchierte Geschichte der Illinger Juden, die in großer Anzahl den entsetzlichen Auswüchsen des Holocaust zum Opfer fielen, ist aufgrund des engen Bezugs zu ihrem jüdischen Namensgeber Alex Deutsch auf das besondere Interesse der Gemeinschaftsschule Wellesweiler gestoßen. Als Höhepunkt einer Projektreihe der Arbeitsgemeinschaft „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ stand jetzt ein Besuch der Ausstellung „Juden in Illingen“ im Heimatmuseum Wemmetsweiler auf dem Programm.

Mit dem Vorsitzenden Hans-Jürgen Glaab, Petra Bast, Hans Groß und Martin Schneider nahmen gleich vier Mitarbeiter des Museums die Delegation mit den begleitenden Lehrkräften Ulrike Rothermel und Erich Hoffmann in Empfang. Was folgte, war eine sachkundige und altersangemessene Erläuterung der jüdischen Geschichte Illingens. Einer bewegenden Geschichte, die mit der Anwerbung von Bürgern jüdischen Glaubens durch die Freiherren von Kerpen-Illingen um das Jahr 1700 ihre Anfänge nahm. Nach  Zubilligung der gleichberechtigten Staatsbürgerschaft durch die napoleonischen Besetzer rund 100 Jahre später und nach einer Zeitspanne des Aufblühens und des einträchtigen  Zusammenlebens mit der christlichen Gemeinde im 19. und anfänglichen 20. Jahrhundert mündete das bis dahin harmonische Miteinander in einer fatalen Reihung von Terror, Ächtung, Vertreibung, Deportation und schließlich massenhaften Ermordung im Verlauf des gerade mal 12 Jahre währenden „Tausendjährigen Reiches“.

Dass die Illinger Juden vieles für die Entwicklung und das Wohlergehen ihrer Gemeinde geleistet haben, wird heute von keiner Seite mehr ernsthaft in Zweifel gezogen. Dass die Nazi-Diktatur ausgerechnet in Illingen und Umgebung ihr mörderisches Ziel verwirklichen konnte, Europa „judenfrei“ zu machen, weckte Bestürzung unter den jugendlichen Zuhörern. Niemand in der Runde, auch nicht Hans Groß vom Kriegsjahrgang 1940, konnte oder kann sich zudem an Menschen oder Familien jüdischen Glaubens erinnern, die jemals wieder in der einst geschätzten Heimat in oder um Illingen dauerhaft Fuß gefasst hätten. Eine Tatsache, die nachdenklich stimmt und zugleich unendlich traurig macht.

Die vom Wemmetsweiler Heimatmuseum aufwändig rekonstruierte Ausstellung ist das Werk einer früheren Projektgruppe des Gymnasiums Illingen unter der Ägide des mittlerweile verstorbenen Schuleiters und verdienten Historikers Robert Kirsch. Damals wie heute ist es mit dem Werk gelungen, den verschämten Deckmantel des öffentlichen Schweigens gegenüber dem albtraumhaften Schicksal jüdischer Mitbürger zu lüften, die oft genug freundschaftliche Beziehungen zu ihren christlichen Nachbarn pflegten.

Wellesweiler besucht Wemmetsweiler: Die Arbeitsgemeinschaft „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aus der Alex-Deutsch-Schule Wellesweiler wird von Hans-Jürgen Glaab und seinem Mitarbeiterteam (Hintergrund) begrüßt und durch die Ausstellung geführt.

Martin Schneider, profunder Kenner jüdischen Lebens in der Region, im Gespräch mit einem Jugendlichen.

Hans Groß „navigiert“ die Jugendlichen mit Erfahrung und Fingerspitzengefühl.

„Besonders den jungen Generationen muss nachdrücklich ins Bewusstsein gerückt werden, dass sich etwas so Entsetzliches nie mehr wiederholen darf“, brachte  Martin Schneider, musealer Mitarbeiter und Experte für jüdisches Leben in der Region, die Meinung der Anwesenden auf den Punkt. Museumsleiter Hans-Jürgen Glaab verknüpfte indes den erstmaligen Besuch einer schulischen Einrichtung seit Ausstellungseröffnung am 19. Mai mit der großen Hoffnung, dass weitere Schulklassen, Leistungskurse oder Arbeitsgemeinschaften dem Beispiel der Alex-Deutsch-Schule folgen werden, um eine Geschichtsstunde der ganz besonderen Art zu erleben.

Das Museum hat auch ansonsten viel Interessantes und Lehrreiches aus längst vergangenen Zeiten zu bieten. Besonders wohl fühlten sich zum Beispiel Leon und Julian, beide 11 Jahre alt, in einem Klassenraum mit Schiefertafeln und Tintenfässern aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Währenddessen widmete die 15-jährige Schulsprecherin Lisa Kolling ihr Interesse einem Hochzeitskleid aus dem Jahre 1906 und dem Interieur eines entsprechend alten Schlafgemachs. Die älteren Jungs folgten den fachkundigen Ausführungen zu landwirtschaftlichen Geräten oder Feuerlösch-Gerätschaften von einst. „Ganz toll, Geschichte zum Anfassen!“ Mit diesen anerkennenden Worten der AG-Leiterin und ersten stellvertretenden Schulleiterin Ulrike Rothermel bedankte und verabschiedete sich die Gruppe aus Wellesweiler vom rührigen Team des Heimatmuseums, das ihnen bei der Reise in die Vergangenheit so viele neue Einblicke in Glanz und Leid jüdischen Lebens vergangener Tage gewähren konnte.

Öffnungszeiten und Kontakt: 

Das Heimatmuseum Wemmetsweiler (www.heimatmuseum-wemmetsweiler.de) hat jeden zweiten Sonntag im Monat von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.
Öffnungszeiten bis April 2020: 8. Dezember 2019, 12. Januar 2020, 9. Februar, 8. März und 19. April 2020, sowie nach Terminvereinbarung mit dem Museumsleiter Hans-Jürgen Glaab (06825 48765)

 

Bericht und Fotos:  Erich Hoffmann

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Überraschte Preisträger – 3. Platz beim Esther-Bejarano Filmpreis für die Alex-Deutsch-Schule

Der Film „Die Weiße Rose 3.0“ der „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage AG der Alex Deutsch Schule“ wurde mit dem 3. Platz beim Esther-Bejarano-Filmpreis ausgezeichnet.

„Erinnert Euch!“ hieß es in der Ausschreibung zum ersten Esther- Bejarano- Filmpreis der Arbeiterkammer des Saarlandes, und das haben Sören, Alex, Elias, Serkan, Ömer, Fabio, Justin, Maria, Fabienne und Lisa unter Leitung von Frau Rothermel auch getan. „Die Geschichte von Hans und Sophie Scholl und ihrer Art, passiven Widerstand zu leisten, hatte uns von Anfang an beeindruckt“, erzählt Fabio, der viele Ideen zum Film lieferte und auch in Eigenregie für den Schnitt und die Filmmusik zuständig war. „Die heutige Generation soll sich an sie und ihr Engagement gegen Rassismus erinnern“, ergänzt Ömer. Und so wurden aus Flugblättern „SMS Bombs“ und die dafür notwendigen Handynummern bei einem Gewinnspiel abgegriffen. Der Gruppe ist es gelungen, die tragische Geschichte in die heutige Zeit zu transferieren. Mit Jugendsprache und Wortwitz konnten sie die Jury rund um Filmemacher Tarek Ehlail überzeugen und zum Schmunzeln bringen.

Die moderne Version der Weißen Rose war einer von 19 Beiträgen, und die Alex Deutsch Schule die einzige Gemeinschaftsschule unter den Preisträgern. „Einen Preis zu bekommen, damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet. Die Schüler waren zunächst total überrascht und dann furchtbar stolz, so wie ich auch!“, erklärt Ulrike Rothermel. Wie es ist, den eigenen Film im Kino zu sehen, kann Fabio in Worten gar nicht beschreiben. „Jeder Mensch ist gleich viel wert, egal, welcher Herkunft, egal, welche Hautfarbe, egal, welche Religion, egal, welches Geschlecht, egal, welche sexuelle Orientierung ein Mensch hat.“, so die Botschaft der Alex Deutsch Schüler an uns alle!

 

Sagt „Nein“ zu Rassismus!

Dazu gab es auch einen aktuellen Bericht im SR: SR-Bericht vom 03.09.2019

Bericht und Fotos: Ulrike Rothermel

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„Am Ende waren wir alle Sänger“ – Alex-Deutsch-Schulsprecherin Lisa Kolling ist jetzt auch Musikmentorin

Musikmentorin Lisa Kolling mit ihrem Lehrer Hans-Jürgen Geiger im Musikraum der Schule (Foto Erich Hoffmann)

Das große Finale des jüngsten Musikmentoren-Ausbildungsganges 2018/2019 fand kürzlich im Beisein vieler Gäste in der Ottweiler Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung statt. Als eine von insgesamt 13 Absolventinnen erhielt auch die Schulsprecherin Lisa Kolling von der Alex-Deutsch-Schule eines der begehrten Zertifikate. Das Porträt einer vielseitig interessierten und begabten Neuntklässlerin eröffnet interessante Einblicke hinter die Kulissen!

Vor den Erfolg haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt. Dem feierlichen Abschluss vorausgegangen waren sechs Wochenend-Seminare mit insgesamt 96 Unterrichtseinheiten in Musikpraxis und Musiktheorie, darstellendem Spiel, Tanz, Probenmethodik, Chorpraxis, Stimm- und Gehörtraining, Rhetorik, Selbstmanagement, Planung und Organisation. Alleine schon die Aufzählung klingt nach viel Arbeit. „War es auch“, sagte Lisa Kolling hinterher. Aber der Unterricht mit den erfahrenen und hochkarätigen Musikprofis habe auch unheimlich viel Spaß gemacht, so dass die Belastung eher weniger spürbar wurde.

An Instrumenten während der Ausbildung kamen Saxophon, Klavier, Klarinette, Querflöte, E-Bass, und Schlagzeug zum Einsatz, während Lisa ihr „Sahne-Instrument“ Akkordeon bedienen durfte. Zwei weitere Teilnehmer waren auf Gesang spezialisiert. Die Stimme als natürlichstes und jederzeit verfügbares „Instrument“ gilt in der Ausbildung ganz offensichtlich als unverzichtbarer und gleichzeitig verbindender Baustein. Mit der Feststellung „Am Ende waren wir alle Sänger“, machte Lisa jedenfalls deutlich, wie sehr gerade der Chorgesang zu der hervorragend funktionierenden Gemeinschaft während der Ottweiler Seminartage beitrug.

„Das gute Verständnis untereinander äußerte sich vor allem auch darin, dass die Nächte von Freitag auf Samstag ziemlich kurz ausfielen“, räumte die Wellesweiler Neuntklässlerin mit einem verschmitzten Lächeln ein, ohne auf Details einzugehen. In der Tat gehören Musik, Frohsinn und Geselligkeit oft untrennbar zusammen und sind wohl deshalb allesamt wichtige Mosaiksteine im vielseitigen Ottweiler Ausbildungsprogramm, das in dieser Form bereits seit 2002 über die Bühne geht.

Musikmentor oder Mentorin werden heißt sich zu qualifizieren für die Mitarbeit bei der Leitung und Betreuung von Chor- oder Instrumentenensembles sowie für die Planung von Proben und Aufführungen in Schule und Verein. Schülermentoren geben ihr eigenes Wissen an Mitschüler mit geringerer Erfahrung weiter, unterstützen das Lehrpersonal dabei in seiner Arbeit und trainieren gleichzeitig eigene fachspezifische, soziale und kommunikative Kompetenzen.

Schlussakkord einer Tanzvorführung: Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf einen Blick (Foto Thomas Kronenberger)
Ensemblespiel: Lisa Kolling sitzend am Akkordeon (Foto Thomas Kronenberger)

„Lisa meistert im Schulalltag dank großen Talentes, Fleißes, Interesses und einer ausgeprägten Ausgeglichenheit alle Herausforderungen im Handumdrehen, beherrscht auch technische Finessen wie beispielsweise Tonaussteuerung oder die schwierige Zuweisung mehrerer Mikrofone aus dem Effeff “, lobt der Wellesweiler Musiklehrer und Lisas Co-Klassenleiter Hans-Jürgen Geiger seine 15-jährige Musterschülerin über den grünen Klee. Mit ihrem vorbildlichen Sozialverhalten habe sie in Ottweiler außerdem maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die neueste Auflage des Erfolgsklassikers zu einem Höhepunkt in der mittlerweile 17-jährigen Projektgeschichte entwickelte, spricht Hans-Jürgen Geiger, der Musikpädagoge mit dem passenden Namen, dann noch aus dem Nähkästchen. Als Lehrer, Dozent für Musikmethodik und Musikdidaktik an der Musikhochschule des Saarlandes, Instrumentalerzieher, Dirigent und besonders in seiner weiteren Eigenschaft als Fachleiter am staatlichen Studienseminar bereitet der Tausendsassa in Sachen Musik schon seit vielen Jahren Referendare auf den schwierigen Einsatz in der Schule vor und weiß deshalb genau, wovon er spricht. Kein Wunder, dass der 54-jährige Fan der Fußball kickenden Gladbacher „Fohlenelf“ auch in der Ottweiler Landesakademie mit seinem Spezialgebiet „Allgemeine Musiklehre/Arrangement“ zum exakt elf Mitglieder starken Referenten-Team gehört und seiner Schülerin Lisa damit jüngst eine Art „Heimspiel“ bescherte. „Music Education“ lautete der Titel eines eigenen Blues, den Hans-Jürgen Geiger mit der Gruppe auf Basis der Harmonie- und Formenlehre erarbeitete und für das Ensemble arrangierte. Lohn der Mühe: Rauschender Beifall bei der Uraufführung im Verlauf eines denkwürdigen Abschlussabends.

Lohn der Mühe: Ausgabe der Zertifikate an die frisch gebackenen Musikmentorinnen und Mentoren (Foto Thomas Kronenberger)

Im Alltag des schulischen Musikunterrichtes unter Hans-Jürgen Geiger hatte Lisa Kolling schon als kleine Fünftklässlerin damit beginnen können, ihre instrumentalen Fähigkeiten weiter auszubauen und sich ab Klassenstufe sechs auch stimmlich in der Karaoke-AG und dem Schulchor kontinuierlich fortentwickelt. Damit einhergehend wuchs das Selbstvertrauen. Eine triftige Erklärung dafür, dass die früher sehr stille Lisa heute bestens in der Lage ist, auch die Funktion einer Schulsprecherin mustergültig und kompetent wahrzunehmen.

Wie sieht Lisa eigentliche ihre berufliche Zukunft? „Ganz klar, Lehrerin an einer weiterführenden Schule werden“, kommt prompt die Antwort, „mit den Fachgebieten Mathematik und Musik“.

Eine familiäre Vorbelastung bei Lisas Hang zu Schule und Musik ist dabei nicht zu übersehen. Bereits die Großmutter Ingried Manz war Lehrerin und die ältere Schwester Laura, die früher ebenso wie Bruder Lars die Alex-Deutsch-Schule besuchte, studiert derzeit für das Lehramt an Grundschulen im pfälzischen Landau. Nicht zu vergessen Mutter Anne, die rührige Schulelternsprecherin an der Alex-Deutsch-Einrichtung, die im Übrigen als einstige Klavierspielerin ihrer Tochter die Freude an der Musik schon sehr früh in die Wiege legte. Für einen zweiten Motivationsschub sorgte nach Lisas Erinnerung Valerian Helbling, Musiklehrer an einer Musikschule, der seinerzeit ein Akkordeon „zum Ausprobieren“ mit in die Grundschule Wellesweiler brachte. Eine folgenschwere Idee, denn seit der zweiten Klasse widmet sich Lisa dem faszinierenden Spiel mit der „Quetschkommode“, wie das kunstvoll konstruierte Akkordeon oder die Harmonika im Volksmund manchmal scherzhaft bezeichnet wird. Seit langer Zeit gehört Lisa der Harmonika-Vereinigung Neunkirchen an, mit der sie regelmäßig öffentliche Auftritte hat. Eine zweite Liebe gilt mittlerweile aber auch dem Spiel mit der Querflöte, an der sie sich seit April 2018 fleißig fortbildet. Bleibt da eigentlich noch Zeit für andere Hobbys? Auch hier ein deutliches „Klar“ von Lisa Kolling. Lesen und Zeichnen gehören ebenso zu ihren Lieblingstätigkeiten wie gelegentliches Skifahren in den Bergen. Und da ist neuerdings auch noch der Tennissport, dem Lisa frönt. Sportliche Heimat ist der Tennisclub „Südost Wellesweiler“, wo die groß gewachsene Schulsprecherin der Alex-Deutsch-Schule nicht nur im Training Ball um Ball über die Netzkante schmettert, sondern mittlerweile mit der Damenriege auch im Spielbetrieb um Siege und Pluspunkte kämpft. Ob nun gelehrige Schülerin, Skifahrerin, Tennisspielerin oder frisch gebackene Musikmentorin, Lisa Kolling wird ihren Aufgaben in vielen Sätteln gerecht.

Bericht Erich Hoffmann