Wer befürchtet hat, den 13 Klassen der Alex-Deutsch-Schule müssten irgendwann einmal die Ideen ausgehen, sah sich beim samstäglichen Besuch des Willkommen-Werbetages schnell eines Besseren belehrt. Insgesamt 16 kurzweilige Aktivitäten ließen die Reise durch das Schulhaus zu einem Erlebnis werden, das viele Viertklässler aus der näheren Umgebung und ihre Eltern sicher nicht so schnell vergessen werden.
Wenn es nach dem Willen der Lehrer geht, werden viele der jungen Besucher in einem Jahr selbst um die Gunst der künftigen Fünftklässler werben. Denn wie in jedem Jahr sollte der traditionelle „WILL-KOMMEN-TAG“ auch diesmal möglichst viele Grundschulkinder für den Übertritt in die Wellesweiler Gemeinschaftsschule begeistern.
„Für die Wahl der Alex-Deutsch-Schule sprechen viele gute Gründe“, ließ Rektorin Stephanie Urschel gleich bei der Begrüßung durchdringen. Nicht zufällig fiel die Entscheidung für den Ort der zentralen Informationsveranstaltung auf den Musiksaal. Ein Raum, dem die Aura eines Tempels der Kultur und der Sinne anhaftet. Musik, Gesang und Tanz in Verbindung mit vielen anderen kreativen und künstlerischen Ausdrucksformen gehören seit Jahren zu den sehens- und hörenswerten Höhepunkten des schulischen Lebens. Keine Frage, dass sich auch diesmal die Erläuterungen der Schulleiterin und der Auftritt der Chor-AG bestens einander ergänzten.
Aktuell unterrichten bzw. betreuen nach Stephanie Urschels Ausführungen 25 Lehrkräfte, drei Förderlehrerinnen, fünf Sprachförderlehrkräfte, zwei pädagogische Mitarbeiter der Freiwilligen Ganztagsschule, eine Schoolworkerin und eine Integrationshelferin insgesamt 275 Schülerinnen und Schüler. Französisch und Englisch werden in den Klassenstufen 5 und 6 zwei Jahre lang gleichberechtigt vermittelt. Danach entscheiden die Mädchen und Jungen selbst, welche der beiden Sprachen sie bis zu den Abschlussprüfungen weiterführen möchten.
Im Vordergrund des alltäglichen „Individuellen Lernens“ steht die Förderung schwächerer Schüler, gefordert werden gleichzeitig aber auch die Leistungsstärkeren. Ganz am Anfang einer systematisch aufgebauten Berufsorientierung ab Klassenstufe sieben steht die persönliche Potenzialanalyse. Mit Eintritt in den achten Schuljahrgang folgen sorgfältig abgestimmte Maßnahmen der Berufseinstiegsbegleitung mit einem Berufsorientierungspraktikum, einem Betriebspraktikum, mit Besuchen des Berufsinformationszentrums BIZ, diversen Betriebsbesichtigungen und häufigen Einzelgesprächen in ihrer zentralen Mitte. Dies alles in enger Kooperation mit der Agentur für Arbeit und begleitet von ausgewiesenen Fachleuten in Fragen beruflicher Bildung.
Ganz nach individuellen Interessen können die Kinder Arbeitsgemeinschaften wählen (Badminton, Fußball, Hockey, Lesen, Karaoke, Anti-Rassismus-AG und Schülerchor).
„Lernt miteinander leben, nicht gegeneinander!“ Dieses Motto des verstorbenen Namensgebers Alex Deutsch in Verbindung mit regelmäßigen Veranstaltungen im Raum der Begegnung haben die Schüler über Jahre hinweg verinnerlicht. Ein weitgehend störungsfreier Umgang untereinander steht heute als spürbarer Erfolg unter dem berühmten Strich. Für Kinder und Jugendliche mit Sorgen und Nöten haben Lehrer, Betreuer und auch das Verwaltungspersonal jederzeit ein offenes Ohr. Die Schule besitzt Zertifikate als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, als „Lesende Schule“ und als mathematisch kompetenzorientierte Kosinus-Schule. Sie gilt außerdem als Partnerschule der Wissenswerkstatt Saarbrücken.
Von der guten Atmosphäre, Motivation und Leistungsfähigkeit der Wellesweiler Bildungseinrichtung, die im besten Fall bis zum neunjährigen Abitur führt, konnten sich die Besucher bei ihrer Reise durch das Schulgebäude ganz persönlich überzeugen. Den Auftakt bildete eine stille Demonstration des „Individuellen Lernens“ in allen Klassen, bevor die 6b alle Gäste mit einem zünftigen Rap lautstark begrüßte. Weiter führte die Reise zum Physiksaal, wo Kinder und auch Erwachsene „ratzfatz“ in spannende Mitmachexperimente eingebunden wurden.
Spektakuläre Show-Einlagen begeisterten auch im Chemiesaal. Mit leckeren Blätterteigschnecken warteten Neuntklässler in der Schulküche auf, während die Kinder der 5b im Werkraum mit Geschick, Akribie und sauberen Laubsägeschnitten filigrane Figuren aus dem Sperrholz herausarbeiteten. Mit der Aktion „Märchen im Schuhkarton“ wusste die Klasse 5a ihre Gäste zu bezaubern. Dass man Kartoffeln nicht nur für leckere Gerichte nutzen kann, bewies die 7b durch die Herstellung von Kartoffelstempeln. Aber auch abseits davon hatte man noch viele weitere Informationen und Experimente rund um die subterrane Feldfrucht zu bieten. „Hauen erlaubt“ heißt die Parole normalerweise beim Umgang mit den sogenannten „Piñatas“. Am Willkommentag beschränkte sich die 7c allerdings auf den Bau der bunten und wunderschönen Figuren aus zerbrechlichem Material, mittlerweile auch Höhepunkt vieler Kindergeburtstage. Die fantasievollen Piñatas, die als Symbole des Bösen auf ein religiöses Brauchtum in Lateinamerika zurückgehen, werden gemäß den rituellen Regeln mit einem Stock so lange traktiert, bis versteckte Süßigkeiten oder andere Überraschungen aus den beschädigten Kunstwerken rieseln. Kreativ ging es auch im Kunstsaal zu, wo die Klasse 9b ganz auf den Spuren Pablo Picassos wandelte. Ein Hauch Frankreich umwehte die Besucher in der Crêperie „Le petit Wellesweiler“, bewirtschaftet von gastfreundlichen Schülern der 9c. Erholung bei Kaffee und Kuchen fanden die Besucher ebenso in der Cafeteria einer gut gelaunten Abschlussklasse 10a.
„Liebe ist ….“, dieser nie gänzlich geklärten Frage versuchte die 9a in einer spannenden Diskussionsrunde erneut auf den Grund zu gehen. Ägypten, das Land der Pharaonen und Pyramiden, wurde von der 6a unter die Lupe genommen, während es die Arbeitsgemeinschaft Karaoke einmal mehr verstand, die Flure und Vorräume der Schule mit Kostproben eines beachtlichen Könnens zu beschallen. Einblicke in ihre wichtigen Aufgaben am Rande des unterrichtlichen Geschehens boten die Mitarbeiter der Freiwilligen Ganztagsschule sowie die zuständige Schoolworkerin. Lehrerin Marlies Koddenbrock erteilte derweil mit Geduld und Ausdauer Auskunft auf Fragen aller Art rund um die Alex-Deutsch-Schule Wellesweiler. Hier, so hoffen es jedenfalls alle am „Will-Kommen-Tag“ Beteiligten, sollen im kommenden Schuljahr möglichst viele Viertklässler ihren Ausbildungsweg mit dem bestmöglichen Erfolg fortsetzen.
Bericht: Erich Hoffmann, Fotoquelle: Olaf Schley
Anmeldungen
Mittwoch, 21.02.2018 – Dienstag, 27.02.2018, jeweils von 8.00 – 12.00 Uhr
Samstag, 24.02.2018, 9.00 – 12.00 Uhr und nach Vereinbarung
Tel: 0 68 21 – 9 40 90
e-mail: info@alex-deutsch-schule.de