Mit dem Alex-Deutsch-Preis werden alle zwei Jahre Personen oder Gruppen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für Toleranz als Grundlage politischen und gesellschaftlichen Zusammenlebens verdient gemacht haben. Hans-Joachim Hoffmann als Einzelperson und der Arbeitskreis Geschichte des Saarpfalzgymnasium Homburg als Gruppe durften in diesem Jahr die von der Alex-Deutsch-Stiftung in Kooperation mit dem Landkreis ausgelobte Auszeichnung entgegennehmen.
Mit dem Preis erinnert die Stiftung an den Holocaust-Überlebenden Alex Deutsch (1913-2011) und sein unermüdliches Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Der Preis soll Menschen ehren, die sich im Sinne des Gemeinwesens mit tolerantem Verhalten sowie mit Zivilcourage für ein Zusammenleben frei von Hass, Rassismus und Gewalt engagieren.
„Der Alex-Deutsch-Preis steht für eine aktive Erinnerungskultur und würdigt vorbildliches Engagement zur Stärkung einer toleranten, offenen und solidarischen Zivilgesellschaft“, erinnerte im historischen Sitzungssaal Ottweiler der Stiftungsvorsitzende Landrat Sören Meng an einen Beschluss der von ihm geleiteten Stiftung.
Für eine exquisite musikalische Begleitung der Veranstaltung sorgte wie bereits vor zwei Jahren die Instrumentalgruppe der Alex-Deutsch-Schule unter Leitung von Musik-Fachleiter Hans-Jürgen Geiger.
Bericht Schule und Landkreis, Fotos Stephanie Urschel, Ulrike Rothermel und Landkreis
Knapp anderthalb Jahre nach der Erstauflage 2018 entfachte das Polizeiorchester des Saarlandes bei Schülern, Lehrern und Gästen der Wellesweiler Alex-Deutsch-Gemeinschaftsschule erneut eine große Begeisterung. Mit Einfallsreichtum und Können gelang es dem neu geformten Ensemble der musizierenden Ordnungshüter auch diesmal, die Herzen der Kinder aus den Klassenstufen fünf bis sieben im Handumdrehen zu erobern.
Der frühere Schulleiter Arno Schley, der gemeinsam mit der Witwe des schulischen Namensgebers, Doris Deutsch, den Auftritt der Bigband aufmerksam verfolgte, brachte eines der beiden wichtigsten Lernziele auf den Punkt: „Das ist eine ganz ausgezeichnete Maßnahme, um das Vertrauen der nachwachsenden Generationen in die Polizei zu stärken und zunehmender Respektlosigkeit gegenüber Uniformträgern und Hilfsorganisationen als einem neuen gesellschaftlichen Phänomen wirkungsvoll entgegenzutreten.“
Bereits zuvor stand das Thema „Musik“ als bewährtes Bindeglied zwischen Bevölkerung und Polizei im Mittelpunkt der Begrüßungsreden von Schulleiterin Stephanie Urschel und des zuständigen Polizei-Dienststellenleiters Peter Niklos.
Der präventive Erfolg des landesweit beliebten Schulprojekts war auch diesmal im schönen Ambiente des katholischen Pfarrzentrums eng und untrennbar mit Instrumentenlehre und praktischen Fallbeispielen aus der Welt der Musik als zweitem pädagogischen Lernziel verbunden. „Mich hat am meisten beeindruckt, wie gut das Orchester die Töne beim Abspielen der Filmmelodie aus Star Wars getroffen hat“, fällte zum Beispiel der 12-jährige Sechstklässler und Hobby-Instrumentalist Elias Glaser ein fachmännisch klingendes Werturteil. Überhaupt waren es Hits von hohem Wiedererkennungsgehalt aus Indiana Jones, dem Dschungelbuch, Pink Panther oder der „Sendung mit der Maus“, die das ungeteilte Interesse der Heranwachsenden auf die für sie ungewohnte Orchestermusik zu lenken vermochten.
Eröffnung und Begrüßung durch Schulleiterin Stephanie Urschel
„Wo bleiben bloß die Musikanten?“ Dirigent Martin Schmitt und das junge Publikum halten gespannt Ausschau.
Jugendgemäß gestaltete die Bigband bereits den Auftakt. In Verkleidung und mit dem Accessoire eines Tropenforschers fing der musikalische Leiter und Dirigent Martin Schmitt seine ungeordnet durch den „Dschungel“ irrenden Trompeter, Saxophonisten, Posaunisten, Flötisten, Trommler und sonstigen „Tonerzeuger“ ein und fügte sie zum geordneten Ganzen einer harmonierenden Bigband in der klassischen Aufstellung zusammen. Dazwischen immer wieder anschauliche Erörterungen zu den eingesetzten Instrumenten, viele Fragestellungen der interessierten Schüler und erschöpfende Antworten.
Die große Show, sie kann beginnen.
Umlagert: Sängerin Susanne Thewes nach ihrem begeisternden Vortrag
„Hi-de-hi-de-de-hi-de-hi“ schallte es schließlich durch den Saal, als die stimmgewaltige Soul-Sängerin und Querflötistin Susanne Thewes das katholische Pfarrzentrum in seinen Grundfesten erbeben ließ und mit dem 90 Jahre alten Jazz-Klassiker „Minnie the Moocher“ von Cab Calloway nicht nur das jugendliche Publikum zum Mitmachen und Mitlachen bewegte.
Keine Berührungsängste mehr: Die beiden Fünferklassen und die Bigband der Polizei
Note Eins lautete auf spätere Nachfrage das exemplarische und einstimmige Feedback der Klasse 6a zu einer Musikstunde der ganz besonderen Art. „Eine Veranstaltung par excellence und ein Musterbeispiel für gelebte Präventivarbeit“, befand zusammenfassend auch der schulische Fachleiter und Musiklehrer Hans-Jürgen Geiger, der sich am Ende gemeinsam mit seinem Referendar Thomas Wainer beim aktiv mitwirkenden Dienststellenleiter Peter Niklos, beim musikalischen Leiter Martin Schmitt und natürlich beim gesamten Ensemble für die „hervorragende Darbietung“ mit einem stattlichen Präsentkorb bedankte. Ein großes Lob hatte Geiger auch für seinen Referendar parat, der die rundum gelungene Veranstaltung im Rahmen seiner Ausbildung bestens organisiert hatte.
Auch in diesem Jahr lädt die Alex-Deutsch-Schule ein zu einem Tag der offenen Tür. Der sogenannte „WILL-KOMMEN-TAG“ findet statt am Samstag, dem 14. Dezember 2019 (11 bis 15 Uhr). Verbunden damit ist ein „WEIHACHTSMARKT“ in allen Räumen der Schule. Die Besucher erwartet ein reichhaltiges Angebot an kulturellen Darbietungen, selbst gebastelten Weihnachtsgeschenken, lukullischen Köstlichkeiten und einer Fülle von Informationen zu der gebundenen Ganztagsschule, die in diesem Schuljahr erfolgreich gestartet ist.
Die Schule weist darauf hin, dass sie nach ihrer hausinternen Veranstaltung auch beim Wellesweiler Weihnachtsmarkt an der benachbarten Stengelkirche mit einem eigenen Stand vertreten sein wird. Hier sind wir samstags ab 14.00 Uhr und sonntags anzutreffen.
Den ersten 100 Arbeitstagen einer neuen Führungskraft in Politik und Wirtschaft ist bekanntlich ein besonderer Mythos zu eigen. 100 Tage gelten demnach als markante Zeitspanne, der von außen eine ebenso geheimnisvolle wie richtungsweisende Bedeutung für die Zukunft beigemessen wird. Rund 50 Schultage haben jetzt die beiden fünften Klassen der neu eingeführten Ganztagsschule Wellesweiler hinter sich gebracht. Für Landrat Sören Meng Anlass, sich direkt vor Ort einen persönlichen Eindruck vom Fortgang des Unternehmens „Gebundene Ganztagsschule“ zu verschaffen.
Ganze anderthalb Stunden nahm er sich Zeit, der Chef der Landkreisverwaltung, um mit Kindern, Lehrkräften und der Schulleitung Vor- und Nachteile des neuen Schulmodells zu erörtern und um Klassen-, Differenzierungs- und Funktionsräume unter die Lupe zu nehmen. „Wie ist der Tagesablauf strukturiert, welche Fächer werden wann, in welchen Gruppen und in welchen Differenzierungsräumen unterrichtet, welche Wünsche und Bedürfnisse haben Schüler und Lehrer?“ Nur einige der vielen Fragen, die Sören Meng an die quirligen Fünftklässler und ihre anwesenden Lehrkräfte Kerstin Burgard und Dagmar Andres richtete. „Anfangs zog sich der Unterrichtstag sehr lang hin, aber mittlerweile haben wir uns gut daran gewöhnt“, nahmen die Kinder kein Blatt vor den Mund. Als erleichternd beurteilten sie die zahlreichen Freizeitangebote, unter denen die Gesellschaftsspiele eine Spitzenstellung einnehmen. Bereits die Erwähnung des generationenübergreifenden Evergreens „Monopoly“ erwies sich im Gespräch als regelrechter Brückenschlag und Eisbrecher gegenüber der respekteinflößenden Position eines Landrates. Sören Meng outete sich nämlich als profunder Kenner dieses abendfüllenden Spieleklassikers, dem er sich nach eigenem Bekunden noch heute trotz knapp bemessener Freizeit gemeinsam mit seinem Sohn widmet.
Den angeregten Diskursen zum Monopoly-Spiel war es letztlich zu verdanken, dass die neu gewonnene Vertraulichkeit einigen Fünftklässlern den Mut verlieh, einen ganz ungewöhnlichen Wunsch zu äußern: „Ein Tobraum für die kalte und unwirtliche Jahreszeit muss her!“ Zu Erfolgsaussichten der Einrichtung eines jener keineswegs unumstrittenen „Tobräume“, die dem überbordenden Bewegungsdrang der Heranwachsenden hier und da tatsächlich entgegenwirken sollen, wollte und konnte sich der schmunzelnde Landrat Meng natürlich nicht an Ort und Stelle äußern. Dennoch begegnete er diesem wie anderen Anliegen der Kinder mit großer Ernsthaftigkeit. Aufmerksames Gehör fanden auch einige Hinweise von Schulleiterin Stephanie Urschel und ihrer beiden Stellvertreter Ulrike Rothermel und Olaf Schley auf die eine oder andere dringliche Baustelle im Schulbereich oder bezüglich des städtischen Bustransfers der Schüler. Den breitesten Raum in den Besprechungen nahm aber unstrittig ein außerordentlich reizvolles Zukunftsprojekt ein: Die geplante Errichtung eines Zier- und Nutzgartens auf dem umzäunten Terrain einer ausgedienten Tennisplatzanlage in der Nähe des Schulgeländes.
Als sich der optimistisch gestimmte Landrat Sören Meng am Ende seines Besuches verabschiedete, tat er dies mit überwiegend guten Eindrücken zum Stand der Alex-Deutsch-Ganztagsschule und mit vielen neuen Eintragungen in seinem Notizbuch.